Hunsrücker Genussmanufaktur – Überraschend klein, umso größer im regionalen Geschmack

Bevor ich die Hunsrücker Genussmanufaktur von Günter Retz in Birkheim besuchte, ging ich davon aus, dass es schon eine etwas größere Manufaktur sein müsste. Immerhin begegneten mir die Produkte in vielen Supermärkten (z.B. REWE, Wasgau, Edeka und Globus) und Hofläden in unserer Region.

Umso überraschter war ich, als ich auf dem Hof von Familie Retz ankam und irgendwie keine große Halle auffand. „Gut“, dachte ich, „die Manufaktur wird wohl in der Nähe irgendwo sein.“ Und ich behielt recht.

Herr Retz empfing mich sehr freundlich und zeigte mir seine Manufaktur, die sich in seinem Keller befindet. Und das auf gerade einmal geschätzten 100 m². Dort werden u.a. die Konfitüren, Gelees und Sirupe hergestellt und abgefüllt. Durch effiziente, durchgetaktete Arbeitsabläufe schafft es Herr Retz mit Hilfe seiner Frau und zwei bis drei Hilfskräften im Keller an einem Tag bis zu 1500 Gläser Gelee herzustellen und abzufüllen. WAHNSINN!

Herr Günter Retz mit seiner Frau

Die verschiedenen Essige und der Steinmühlensenf der Genussmanufaktur reifen jedoch außerhalb, im alten Schlachthaus von Birkheim, das sonst ungenutzt bliebe. Etikettiert wird ebenfalls im Keller mit von Herrn Retz selbst umgebauten Geräten. Zum Lagern seiner Produkte hat er sich selbst eine kleine Lagerhalle auf seinem Grundstück gebaut. Er scheint ein wahres Multitalent zu sein. Ganz nach der Devise: „Was nicht passt, wird eben beim Hunsrücker passend gemacht!“

Angefangen hat das Ganze beim gelernten Lebensmittelhersteller 1995 als Nebenerwerb unter dem Namen Retz Spirituosen. Erweitert wurde die Produktpalette 2011 durch Gelee und Konfitüre. Essig, Sirup und Senf folgten. Da der Name „Retz Spirituosen“ nun nicht mehr passte, benannte Günter Retz seine Manufaktur zur „Hunsrücker Genussmanufaktur“ um. Aus dem Nebenerwerb wurde ein Vollerwerb.

Seine Früchte erhält er überwiegend aus Mülheim-Kärlich (30 min Entfernung) sowie aus dem eigenen Garten oder von Bekannten. Das Bier fürs Bieressig kommt vom Koblenzer Urbräu. Der Wein für den Essig kommt von Rhein und Mosel. Und die Senfkörner für den Senf? Den Senf baut sein Bruder für ihn an. Regionaler geht es kaum!

Herr Retz bei der Begutachtung des Senfes

85 % der Produkte bezieht Herr Retz somit aus der unmittelbaren Umgebung und das soll auch so bleiben. Regionalität ist das Markenzeichen der Hunsrücker Genussmanufaktur. Lediglich bei Himbeeren und Senfmehl muss er etwas hinzukaufen, da er diese nicht oder nicht in genügender Menge aus der Region bekommt. Das gab er ganz offen zu. Nicht nur qualitativ hochwertige Produkte aus der Region, sondern auch Ehrlichkeit und Transparenz bekommt man bei Familie Retz geboten. Dafür ein großes Lob!

Na, Lust auf eine schmackhafte Konfitüre, einem leckeren zuckerfreien Steinmühlensenf, einem fruchtigen Himbeeressig oder einem Sektchen aromatisiert mit Holunder- oder Waldmeistersirup bekommen? Oder brauchst du nach den vielen Informationen ein Verdauungslikörchen? Dann kann ich euch den „Kräuter Hannes“ empfehlen. 😉

Weitere interessante Informationen über die Hunsrücker Genussmanufaktur findet ihr auf www.hunsruecker-genussmanufaktur.de und auf Facebook .

Lasst es euch schmecken!