Plastik – auch ein Problem im Hunsrück?

Überall hört man es: „Plastik im Meer, verendete Tiere mit plastikgefüllten Mägen, Mikroplastik in den Flüssen aus synthetischen Textilien, Mikroplastik im Meersalz, Mikroplastik in Plastikwasserflaschen“.


Was zunächst noch weit vom Hunsrück weg erschien, landet jetzt allmählich – nein, es ist bereits – auf unseren Tellern; in unserer Nahrung; in unserem Trinkwasser. Und seien wir mal ehrlich: Das Mikroplastik können wir zwar nicht sehen, den Müll am Straßenrand, im Wald, auf dem Schulhof,… schon. Schlimm genug.

In den Medien wird eifrig informiert, wie schlimm die Ausmaße bereits sind und wie man Plastik vermeiden kann. Egal wo, überall hört man es. Für mich ein Anzeichen dafür, dass das Plastik-Problem ernst zu nehmen ist. Mir gibt das zu denken, es macht mir sogar etwas Angst.

„Ja und wie soll ich auf dem Hunsrück dazu beitragen, Plastik zu vermeiden? – Vieles im Supermarkt ist eingepackt, das bekomme ich nicht einfach so!“ Stimmt! Zumindest vieles. Manches Verpackungsmaterial lässt sich nicht so einfach vermeiden, aber wir sollten versuchen es zu reduzieren, das wäre ein Anfang.

Fragen kostet nix
Fragt beim Bäcker nach, ob ihr das Brot in eure eigene Tasche stecken könnt. Fragt bei eurer Metzgerei nach, ob sie euch das Fleisch und Aufschnitt direkt in eure Aufschnittdose legen könnt. Solange das Behältnis auf der Theke und nicht hinter der Theke steht, dürfte das auch kein Problem sein. Praktisch auch, wenn man nach Hause kommt und man nur noch die Dose in den Kühlschrank stellen muss.
Fragt einfach nach, ob ihr etwas ohne Verpackung bekommen könnt. Es kostet Überwindung, weil man sich anders vorkommt. Machen es aber alle, wird es zur Normalität und die Verkäufer passen sich – soweit möglich –  den Kundenwünschen an.

Esst im Restaurant
Anstatt die Pizza, die Lasagne, den Döner zu bestellen und abzuholen, könntet ihr euch auch mal ins Restaurant oder in den Imbiss setzen und dort essen. Immerhin bemühen sich die Besitzer, eine schöne gemütliche Atmosphäre zu schaffen, damit sich der Gast wohlfühlt. Schade, wenn er Miete für ein überwiegend leeres Restaurant zahlen muss. Das Verpackungsmaterial kostet den Gastwirt auch Geld, Geld, das nach dem Essen direkt wieder im Müll landet.

Regional einkaufen
Im kleinen Geschäft um die Ecke fällt es einem mit Sicherheit leichter zu fragen, als im Supermarkt an der Fleischtheke, wenn noch 10 andere Kunden hinter einem mit den Hufen scharren. Zudem sind die Verkäufer*innen im Supermarkt meist nicht so kooperativ. Nicht, weil sie es nicht wollen sondern weil sie es nicht dürfen. Wer missachtet schon gerne die Vorschriften des Arbeitgebers, um zwar Müll zu vermeiden, aber seinen Job zu riskieren?

Das Problem: Müllarm einkaufen ist zeitaufwendig und teuer?
Das ist die Frage aller Fragen. Wenn ich viele einzelne Geschäfte ansteuern muss anstatt den Supermarkt um die Ecke, ist das sicherlich zeitaufwendiger.
Bekomme ich alles unverpackt? Eine gute Anlaufstation wäre Gutes unverpackt in Kirchberg und ab April 2018 auch im unverpackt Bad Kreuznach– dort bekommt man vieles ohne Verpackung auch Regionales und Bioprodukte. Da wäre eurer Meinung nach das nächste Problem:

Bio und regional ist teuer
Ihr merkt, es ist zum Heulen. Man will, aber irgendwie kann man nicht so recht. Aber ist das wirklich so? Ist bio, regional, unverpackt soviel teurer; so viel zeitintensiver?
Dieser Frage geht momentan die Hunsrückerin Rachel Suhre nach. Ihr Projekt heißt #gutesaufdenteller. Sie kauft eine Woche „normal“, eine Woche „unverpackt“, gibt Tipps und vergleicht. In ihrem Blog Mamadenkt berichtet sie darüber. Weitere Blogger aus ganz Deutschland haben sich ihr angeschlossen und berichten ebenfalls.

Ein Blick lohnt sich
Falls ihr Interesse habt, schaut bei Mamadenkt hinein. Wenn ihr wisst, wo man unverpackte, regionale Produkte erhält, gebt uns Bescheid. Egal, ob hier in die Kommentare oder auf der Facebook-Seite von Wir lieben den Hunsrück.
Über Tipps sind mit Sicherheit alle Hunsrücker froh, denen der Müll im wahrsten Sinne des Wortes auf den „Sack geht“.

Beitragsbild von Mamadenkt (Quelle: https://www.facebook.com/mamadenkt/photos/a.986089861453885.1073741828.984910184905186/1744782852251245/?type=3&theater, 17.03.2018)